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Siegel & Zertifizierungen

Nachhaltig einkaufen ist nicht immer leicht. Etliche Siegel und Auszeichnungen sind fast auf jeder Produktverpackung oder auf Etiketten vorhanden. So steht jeder persönlich vor der großen Frage, welchen Zertifizierungen bzw. Siegeln man vertrauen kann?
Welche spiegeln wichtige Kriterien vom Rohstoff bis zum Endprodukt und Verpackung wieder?
Aufgrund der Vielzahl und Vielfalt der Siegel stellen wir Ihnen die wichtigsten gleich vor.

Zertifizierungen geben dem Verbraucher und Handel Sicherheit. Sie gewährleisten die Einhaltung von Standards und vereinheitlichen diese.
Interne Arbeitsabläufe werden durch Zertifizierungen geregelt und dokumentiert; dieses ermöglicht eine Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Produkte. Man kann sich durch Zertifikate dem Kunden gegenüber besser darstellen und die Werte und Normen des Unternehmens kommunizieren. Und über vorhandenes Engagement und besondere Qualitäten der Produkte für andere Unternehmen oder Endverbraucher informieren.

Zertifizierungen sind alle zeitlich befristet, was eine regelmäßige Kontrolle der Betriebe zugrunde legt und Informationen über die aktuellen Umstände in der Firma mitteilt.

Die Dauer der Befristung ist abhängig von der jeweiligen Organisation Die Überprüfung erfolgt durch eine externe Zertifizierungsstelle, welche die Standards auf deren Einhaltung und Umsetzung prüft.

Die Mitglieder sind verpflichtet einen jährlichen Monitoringbericht zu schreiben, der Aufschluss über wichtige Zahlen, Daten und Fakten und die Umsetzung preisgibt. Dieser kann online über die entsprechenden Webseiten abgerufen werden.

Warum sind Zertifikate so wichtig?

Zertifikate helfen dem Kunden sich zu orientieren und gewährleisten Transparenz. Der Käufer weiß somit was er kauft und kann es im Idealfall bis zum Rohstoff und dessen Verarbeitung zurückverfolgen. Doch nicht nur für Kunden sind die Zertifizierungen wichtig. Auch Unternehmen wie KRAFTSTOFF orientieren sich an den Zertifikaten der Zulieferer und plädieren für besseren Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen. Auch unsere Lieferanten, die wir Ihnen in der Kategorie Bio & Fair vorgestellt haben sind mit glaubwürdigen Öko-Siegeln ausgezeichnet und unterliegen den regelmäßigen Kontrollen und Auflagen.  

GOTS

Der Global Organic Textile Standard. Der GOTS ist ein weltweit führender Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Er definiert auf hohem Niveau die umwelttechnischen Anforderungen und die sozialen Kriterien entlang der gesamten textilen Produktionskette. Er ist eine Arbeitsgemeinschaft, die sich aus vier bekannten Mitgliedsorganisationen zusammensetzt: Dem Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) aus Deutschland, der Soil Association (SA) aus England, Organic Trade Association (OTA) aus den USA und der Japan Organic Cotton Association (JOCA). Das Ziel dieses Standards ist es, Anforderungen zu definieren, die die nachhaltige Herstellung von Textilien gewährleisten. Von der Gewinnung der Rohfaser bis hin zur umweltverträglichen und sozial verantwortlichen Herstellung und Kennzeichnung der Endprodukte. Es gibt fünf Kriterien die für jeden, der das GOTS Siegel erhalten möchte, verpflichtend sind. Diese setzen sich aus den Bereichen der Herstellung, Konfektion, Verpackung, der Kennzeichnung sowie Handel und Vertrieb zusammen.  

FWF

Die Fair Wear Foundation ist eine Vereinigung von verschiedenen Akteuren. Diese basiert auf dem Ziel, die Arbeitsbedingungen in der Kleidungs- und Textilindustrie zu verbessern. Die Fair Wear Foundation ist in den Ländern Bangladesch, China, Indien und der Türkei aktiv. Der Kodex der Fair Wear Foundation enthält acht Punkte, die auf den Richtlinien der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte beruhen. Die Fair Wear Foundation ist somit ein sozialer Standard, der sich ausschließlich auf die Mitarbeiterführung sowie auf die Arbeitsumstände des Mitarbeiters ausrichtet. In vielen Produktionsländern sind geregelte Arbeitszeiten und existenzsichernde Löhne nicht üblich. Diskriminierung, sei es verbal oder auch physisch, Überstunden und gefährliche Arbeitsplätze sind dort schon eher üblich. Um dies einzudämmen und menschenwürdig zu produzieren wurden die acht Komponenten als verbindliche Kernnormen definiert. Die Kernnormen beinhalten beispielsweise die Begrenzung der Arbeitszeit. Sodass kein Arbeiter mehr als die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit leisten muss. Ein weiterer wichtiger Ansatz ist die Diskriminierung. Niemand darf diskriminiert werden aufgrund von Geschlecht oder Religion. Rechtsverbindliche Arbeitsverträge sind ebenfalls verpflichtend, niemand kann mehr aus fadenscheinigen Vorwürfen gekündigt werden. Es wird sich für Versammlungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen eingesetzt. Um all das zu gewährleisten werden Leistungskontrollen durch externe Stellen durchgeführt. Dies schließt auch die Organisationsstrukturen jedes einzelnen Mitgliedsunternehmens mit ein.  

Fair Trade

Das Fair Trade Siegel kennzeichnet Güter, die aus fairem Handel stammen. Bei der Herstellung müssen bestimmte soziale und auch ökologische Kriterien eingehalten werden. Das Fair Trade Siegel ist vielen Menschen durch Lebensmittel wie Kaffee, Schokolade oder sogar Rosen bekannt. Vergeben wird das Fair Trade Siegel von Initiativen, die im Dachverband der Fair Trade Labelling Organizations International (FLO) untergeordnet und zusammengeschlossen sind. Die Vergabe der Zertifizierung ist an verschiedene Kriterien geknüpft. Diese sind fast deckungsgleich mit den Siegeln GOTS und Fairwear; hauptsächlich stehen die Menschenrechte und ökologische Produktion im Vordergrund. Bei dem Fair Trade Siegel zählt zusätzlich der direkte Handel mit Produzentengruppen ohne Zwischenhändler, mit Vorfinanzierungen und langfristigen Lieferbeziehungen. Das Fair Trade Siegel umfasst hauptsächlich Lebensmittel und deren Produktion, aber auch die Baumwolle wird Fair Trade zertifiziert.  

Oeko Tex Standard 100

Der Öko Tex Standard, auch Textiles Vertrauen, ist ein unabhängiges Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Verarbeitungsstufen. Der Herausgeber des Standards ist die Internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie. Beteiligt an der Vergabe des Standards sind 15 neutrale Prüf- und Forschungsinstitute in Europa, Japan und weitere Kontaktbüros in 60 Ländern. Das Ziel des Standards ist es, mittels Labortests eine Überprüfung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Textilprodukten aus konventioneller Produktion zu gewährleisten und durch ein Label zu kennzeichnen. Es sind Grenzwerte vorgegeben die, die Textilien unterschreiten müssen. Die Grenzwerte beziehen sich auf gesundheitsschädigende Schadstoffe. Dies garantiert die Einhaltung von humanökologischen Qualitätsstandards. Um das Siegel “Textiles Vertrauen” tragen zu dürfen, müssen sämtliche Bestandteile eines Textils den geforderten Kriterien entsprechen wie der Oberstoff, Nähgarne, Reißverschlüsse und Druckknöpfe. Der Umfang der Überprüfung ist individuell und wird nach Gebrauch des Textils eingeteilt. Umso intensiver der Hautkontakt, desto strengere Grenzwerte müssen unterschritten werden. Die Produkte werden auf Formaldehyd, Konservierungsstoffe, Pestizide, Schwermetalle uvm. getestet. Zusätzlich müssen die Artikel einen hautfreundlichen pH-Wert und eine gute Farbechtheit nachweisen. Die Problematik an diesem Siegel ist, das es sich nur auf die ökologischen Kriterien des Endproduktes fokussiert und es sehr umstritten ist. Schadstoffe sind nicht verboten sondern sind nur an Grenzwerte gebunden. Diese Grenzwerte schließen jedoch nicht die Rückstände aus. In der Praxis zeigt sich das durch Rückstände von Schwermetallen, Chlorbleiche oder Pestiziden sogar in Babykleidung. Für absolute Schadstofffreiheit gibt es geeignetere Siegel, die die gesamte Textile Produktionskette miteinschließen wie das Earth Positive Siegel.


In der folgenden Aufzählung können Sie in weitere Siegel aus der Textilbranche nachlesen und für sich selbst bewerten: